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Redewendungen rund um das Thema Zähne

Redewendungen sind rhetorische Stilmittel, welche es wie Sand am Meer gibt. Man begegnet ihnen überall, selbst wenn man sich dessen gar nicht bewusst ist. Dabei handelt es sich um mehrere Wörter, deren Gesamtbedeutung sich nicht direkt aus der Bedeutung der einzelnen Wörter ergibt. Zum Thema Zähne gibt es ebenfalls zahlreiche Redewendungen – doch was bedeuten diese eigentlich und woher kommen sie? Im Folgenden stellen wir Ihnen einige der bekannten Redewendungen vor und wie sie entstanden sind.

 

1. Einen Zahn zulegen

Diese bekannte Zahn-Redewendung bedeutet, sich zu beeilen bzw. etwas schneller zu machen.

Beispiel: „Wir sollten einen Zahn zulegen, sonst kommen wir zu spät!“

Diese Redensart geht vermutlich bis ins Mittelalter zurück. Damals wurde auf offenen Herdstellen gekocht, wo der Kessel an einer Metallleiste mit vielen Zacken, den sogenannten Zähnen, hing. Wurde ein Zahn zugelegt, wurde der Topf näher an das Feuer gehängt, wodurch der Kochvorgang beschleunigt wurde.

 

2. Auf dem Zahnfleisch gehen/laufen

Man läuft auf dem Zahnfleisch, wenn man physisch, psychisch, finanziell oder wirtschaftlich nahe an der Grenze der Belastbarkeit ist bzw. stark erschöpft ist.

Beispiel: „Ich will meine Kollegen, die jetzt schon auf dem Zahnfleisch gehen, nicht noch mehr belasten.“

Die genaue Herkunft dieser Redensart ist bis heute ungeklärt.

 

3. Die Zähne zusammenbeißen

Diese Zahn-Redenwendung wird verwendet, wenn jemand etwas Unangenehmes ertragen muss, sich beherrschen und durchhalten muss.

Beispiel: „Auf geht’s, Zähne zusammenbeißen und durch!“

Die Redensart wird bereits seit dem 16. Jahrhundert verwendet, um Ärger und Zorn zu beschreiben. Selbst Goethe verwendete 1773 die bekannte Redewendung.

 

4. Jemandem auf den Zahn fühlen

Die Redensart bedeutet, dass man herausfinden möchte, was jemand wirklich meint bzw. welche Absichten jemand hat.

Beispiel: „Vor der Wahl wird dem Politiker nochmal richtig auf den Zahn gefühlt.“

Auch diese Redewendung reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als noch Handwerker wie Hufschmiede die Zahnmedizin praktizierten. Damals wurden die Zähne befühlt und dagegen geklopft, um zu ermitteln, welche Zähne gesund sind und welche nicht. Löste das Klopfen Schmerzen aus, wurde der Zahn gezogen.

 

5. Zähne zeigen

Zähne zeigt man, wenn man bereit dazu ist, starken Widerstand zu leisten, sich zu wehren oder anzugreifen.

Beispiel: „Frau Müller zeigt Zähne und sagt ihrem Chef erstmals die Meinung.“

Diese Redewendung stammt von den Drohgebärden der Raubtiere. Denn diese fletschen die Zähne, wenn sie bereit zum Angriff sind, sodass sie bedrohlich wirken.

 

6. Bis an die Zähne bewaffnet

Diese Redewendung bedeutet, dass jemand mit vielen Waffen ausgestattet ist.

Beispiel: „Die Soldaten waren bis an die Zähne bewaffnet.“

Zähne gelten genauso wie Haare als Sinnbilder der oberen Körperpartie, sodass „bis an die Zähne“ den ganzen Körper umfasst.

 

7. Auge um Auge, Zahn um Zahn

Der aus der Bibel stammende Spruch „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ drückt aus, dass man andere so behandeln soll, wie man selbst behandelt worden ist. Man soll Gleiches mit Gleichem vergelten. Im Deutschen wird die Redewendung meist im Zusammenhang mit Rache verwendet, wobei es durchaus auch positiv ausgelegt werden kann.

 

8. Nur für den hohlen Zahn

Diese Zahn-Redensart bezieht sich auf das Essen und beschreibt, wenn es zu wenig ist.

Beispiel: „Ich habe immer noch Hunger. Die Portion war nur was für den hohlen Zahn.“ Die 

Redewendung ist eher umgangssprachlich und salopp. Ähnlich ist auch die Redewendung

„Für den süßen Zahn gibt es noch Kuchen.“, damit meint man jemanden der gerne Süßes isst.

 

9. Jemandem den Zahn ziehen

Man zieht jemandem den Zahn, in dem man ihm eine Vorstellung/Illusion/Wunsch nimmt oder von einer schlechten Idee abbringt.

Beispiel: „Er denkt, dass ich bis morgen damit fertig bin. Den Zahn werde ich ihm ziehen müssen.“

Auch bei dieser umgangssprachlichen Redensart  vergleicht man eine fest verwurzelte Vorstellung mit einem fest eingewachsenen Zahn, dessen Entfernung ein sehr schmerzhafter Prozess wäre.

 

10. Der Zahn der Zeit nagt an jemandem/an etwas

Wenn etwas am Zahn der Zeit nagt, meint man damit den Verfall oder die Abnutzung durch den Ablauf der Zeit.

Beispiel: „Die teuren Anlagen wurden vom Zahn der Zeit langsam, aber sicher zernagt.“

Woher die Zahn-Redensart ursprünglich stammt, lässt sich nicht eindeutig zurück verfolgen. Bekannt wurde der Ausdruck allerdings durch Shakespeares Schauspiel „Maß für Maß“, in dem er den Ausdruck „tooth of time“ verwendete.

 

Sie möchten mehr zum Thema „Zähne“ erfahren? Schauen Sie sich gerne in unserem Ratgeber um und kontaktieren Sie uns bei Fragen!

Bildquelle: Unsplash

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