- Wieso ist die Zahnpflege schon bei Kindern wichtig?
- Warum eine extra Zahnpasta für Kinder kaufen?
- Welche Inhaltsstoffe sollten in einer Kinderzahnpasta enthalten sein?
- Welche Zahnpasta in welchem Alter benutzen?
- Wie motiviert man Kinder zum Zähneputzen?
- Die optimale Kinderzahnpasta
Wieso ist die Zahnpflege schon bei Kindern wichtig?
Sobald die ersten Milchzähne zum Vorschein kommen, empfiehlt es sich, die Zahnpflege zu beginnen. Denn auch Milchzähne sollten bereits richtig gepflegt werden, um die folgenden Zähne zu schützen.
Denn wenn Milchzähne Karies haben, können sie die neuen, nachfolgenden Zähne damit anstecken. Wenn Sie bereits ab dem ersten Milchzahn die Zähne Ihres Kindes gut pflegen und diese bis zum Wechsel kariesfrei bleiben, hat Ihr Kind eine 90-prozentige Chance darauf, dass das spätere Gebiss ebenfalls gesund bleibt.
Zudem besteht die Gefahr, wenn Milchzähne frühzeitig ausfallen, dass die nachfolgenden Zähne nicht gerade und am richtigen Platz wachsen. Die Folge hiervon wäre eine kieferorthopädische Behandlung, die für Ihr Kind später eine wenig angenehme Erfahrung bedeuten könnte. Kinderzahnpasta hilft Ihnen dabei, dies zu vermeiden.
Warum eine extra Zahnpasta für Kinder kaufen?
Wieso eine spezielle Kinderzahncreme für das Putzen von Milchzähnen verwendet werden sollte, hat verschiedene Gründe. Der naheliegendste Grund ist folgender: Der Geschmack. Kinderzahnpasta ist weniger scharf als Zahncreme für Erwachsene und verfügt in der Regel über einen angenehmeren, süßlicheren Geschmack.
Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Ist die Zahnpasta zu süß, neigen Kinder oftmals dazu, die Zahnpasta zu essen.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass spezielle Zahnpasten für Kinder weniger Schleifkörper enthalten als normale Zahnpasten. Schleif- bzw. Putzkörper, wie beispielsweise Kieselsäure oder Kreide, sorgen dafür, dass Ablagerungen an den Zähnen entfernt werden. Sind jedoch zu viele Schleifkörper in der Kinderzahnpasta enthalten, wird der natürliche Zahnschmelz angegriffen, welcher bei Milchzähnen noch besonders weich und somit leichter angreifbar ist.
Hinzu kommt außerdem, dass Kinderzahncremes (500 ppm) weniger oder gar kein Fluorid enthalten, als Zahncremes für Erwachsene (1000 – 1500 ppm). Fluorid dient als Mineralstoff dem Schutz der Zähne und ist damit meistens Bestandteil einer Zahnpasta. Da zu hohe Fluoridmengen jedoch zu gesundheitlichen als auch ästhetischen Schäden, beispielsweise weißen Schmelzflecken, führen kann, ist der Mineralstoff Fluorid nur in reduzierter Menge in Kinderzahnpasten enthalten.
Hierzu die aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen von der BZÄK (Bundeszahnärztekammer) und der DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn, Kiefer- und Mundheilkunde)
Mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes sollten die Eltern beginnen, die Zähne ihres Kindes täglich zu putzen. Die geeignete Zahnbürste ist sehr weich und auf die Bedürfnisse von Kleinkindern abgestimmt. Eine erbsengroße Menge Kinderzahncreme mit reduziertem Fluoridgehalt (0,05% oder 500ppm) sollte einmal täglich verwendet werden. Ab dem 2. Lebensjahr wird die fluoridhaltige Kinderzahncreme zweimal täglich verwendet.
Nur durch eine regelmäßige Zahn- und Mundhygiene erlernen die Kinder das selbstverständliche und selbständige Mundhygieneverhalten.
Im Alter von eineinhalb bis zwei Jahren, sobald erste motorische Fähigkeiten ausgebildet sind, kann das Kleinkind spielerisch an die selbständige Zahnpflege herangeführt werden. Erst im Grundschulalter, ungefähr ab dem zweiten Schuljahr, ist das Kind motorisch in der Lage, sich selbstständig die Zähne zu reinigen. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen die Eltern Nachputzen.
Es empfiehlt sich aber auch weiterhin die Mundhygiene zu kontrollieren. Der zusätzliche Einsatz von Zahnseide kann sinnvoll sein, wenn die Zahnzwischenräume sehr eng oder schwer zugänglich sind.
Zitat: BZAK
Welche Inhaltsstoffe sollten in einer Kinderzahnpasta enthalten sein?
In der Regel bestehen Zahnpasten aus einer weichen Paste oder einem Gel sowie verschiedenen Inhaltsstoffen, beispielsweise:
- Fluoride
- Putz- bzw. Schleifkörper
- Schaumbildner
- Feuchthaltemittel
- Aroma- und Farbstoffe
- Salze und Mineralien
Fluorid stellt bereits für Milchzähne ein wichtiger Schutz vor Karies dar. Die Menge der enthaltenden Fluoride ist bei Kinderzahnpasta geringer als bei Zahnpasten für Erwachsene. Die aktuellen Empfehlungen zur Anwendung finden Sie im Absatz der BZÄK. Der Zahnschmelz ist in diesem Alter noch nicht vollständig ausgehärtet, weshalb die jungen Zähne anfälliger für Karies sind. Anschließend können Kinder eine herkömmliche Erwachsenenzahnpasta mit einem höheren Fluoridgehalt verwenden. Fluorid wirkt hocheffektiv beim Schutz gegen Karies. Nimmt ein Kind außerdem Fluoridtabletten ein, sollte nochmals individuell mit dem Kinderzahnarzt besprochen werden, ob Kinderzahnpasta ohne Fluorid ausreichend ist.
Hinsichtlich der Befürchtung, dass das Verschlucken von Kinderzahnpasta zu gesundheitlichen Störungen führen kann, stellt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fest: "Kinderzahnpasta (mit 0,05 % Fluoridgehalt) führt nach dem Essen von ca. 70 g, was einer ganzen Tube entspricht, allenfalls zu Bauchschmerzen. Eine Vergiftung ist nicht zu befürchten.“
Zitat: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) - Risiko Vergiftungsunfälle bei Kindern (2009)
Putz- und Schleifkörper sind wichtige Inhaltsstoffe einer Zahnpasta, um Ablagerungen gründlich zu entfernen. Jedoch können sie in einer zu großen Menge den Zahnschmelz angreifen, weshalb sie bei Kinderzahnpasta nur in geringer Konzentration enthalten sein sollten. Der sogenannte Relativ Dentin Abrasion (RDA) Wert dient hierbei als Orientierungsrahmen. Je höher der Wert ist, desto stärker ist der Abrieb und desto stärker wird der Zahnschmelz angegriffen. Kinderzahnpasta sollte einen Wert von 70 nicht übersteigen.
Welche Kinderzahnpasta ist die beste?
Welche Zahnpasta die richtige für Ihr Kind ist, müssen Sie selbst entscheiden – ratsam ist jedoch, sich beim Zahnarzt individuell beraten zu lassen. Achten Sie beim Kauf einer Kinderzahnpasta auf wichtige Hinweise beispielsweise zur Fluoridkonzentration, Dosierung und Anwendungshäufigkeit. Auch die Angabe des empfohlenen Alters sollte berücksichtigt werden. Denn oftmals werden Zahnpasten in Kinder- und Juniorzahncremes unterschieden. Beide haben jedoch eine kindliche Aufmachung. Der Unterschied zwischen diesen ist jedoch, dass eine Juniorzahnpasta meist eine Fluoridkonzentration von 1000 ppm und die Kinderzahnpasta von 500 ppm enthält.
Welche Zahnpasta in welchem Alter benutzen?
Sobald der erste Milchzahn vorhanden ist, sollte mit der regelmäßigen Zahnpflege gestartet werden. Bis etwa zum Alter von zwei Jahren sollten die Zähne einmal täglich mit einer Erbsengroßen Menge Kinderzahnpasta (500 ppm) geputzt werden und ab dem sechsten Lebensjahr zweimal täglich, am besten morgens und abends. Anschließend kann eine Juniorzahncreme verwendet werden. Juniorzahncreme weist in der Regel eine Fluoridkonzentration von ca. 1000 ppm auf. Alternativ kann auch bereits eine Erwachsenenzahncreme genutzt werden. Empfehlenswert ist es, darauf zu achten, dass der Geschmack nicht zu scharf ist, damit das Zähneputzen nicht zu einem unangenehmen Erlebnis für Ihr Kind wird.
Muss die Zunge bei Kindern auch gereinigt werden?
Da sich auf der Zunge tausende von Bakterien ansammeln, sollte auch diese bereits bei Kindern regelmäßig gereinigt werden – und das bereits vor dem ersten Zahn. Dies kann anfangs mit einem Waschlappen, einem Gummi-Fingerling oder einem speziellen Zungenschaber für Kinder erfolgen. Später mit kann ein herkömmlicher Zungenschaber genutzt werden. So wird die Zunge von überflüssigen Zellen, Bakterien und Speiseresten befreit. Auch für Kinder ist auf Grund seiner Größe der TopCaredent Zungenreiniger bestens geeignet.
Sollten Kinder Zahnseide verwenden?
Da man mit der Zahnbürste nicht alle Bereiche abdecken kann, sollten auch die Zahnzwischenräume gründlich gereinigt werden. Denn dort sammeln sich leicht Essensreste und Bakterien an. Sobald die Zähne enger beieinanderstehen, sollten Sie Ihr Kind an die tägliche Zahnzwischenraumreinigung gewöhnen.
Benutzen Sie für die tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume Ihres Kindes eine einfädige Zahnseide. Lassen Sie Ihr Kind die Pflege der Zahnzwischenräume selbst ausprobieren und unterstützen Sie es bei der Anwendung. Mit zunehmendem Alter gewinnt Ihr Kind an Geschick und Routine, weshalb es sich mit etwa zehn Jahren selbstständig um die Reinigung der Zahnzwischenräume kümmern kann.
Wie motiviert man Kinder zum Zähneputzen?
Um Kinder zum Zähne putzen zu motivieren, ist häufig viel Überredungskunst notwendig. Doch mit ein paar Tricks wird die Zahnreinigung zum abendlichen Spaß.
- Ein gutes Vorbild sein: Zeigen Sie Ihren Kindern, wie die Zähne richtig geputzt werden, sodass kein Zähnchen vergessen wird und machen Sie ein Ritual aus dem gemeinsamen Zähneputzen.
- Zahnputzmaterialien selbst aussuchen lassen: Eine tolle kindergerechte Zahnbürste, Kinderzahnpasta mit angenehmem, aber nicht zu süßem Geschmack und ein Zahnputzbecher in der Lieblingsfarbe – so finden auch Kinder Spaß am Zähne putzen.
- Motivierende Bücher oder Lieder über das Zähneputzen: Die abendliche Zahnpflege wird mit Geschichten und Lieder spaßiger gestaltet und zugleich vertreibt es die Zeit während dem Putzen.
- Sanduhr aufstellen: Die Kleinen konzentrieren sich auf den rieselnden Sand, wodurch die Zeit schneller zu vergehen scheint.
- Geschichten von Zahnfee und Co.: Auch die kindliche Fantasie können Sie sich zunutze machen, indem Sie spannende Geschichten vom Zahnkäfer oder der Zahnfee erzählen.
- Elektrische Kinderzahnbürste: Nützliche Funktionen wie ein Timer oder verschiedene Vibrationsstufen können dazu verhelfen, dass Kinder das Zähneputzen als ein Spiel sehen und es somit mit Spaß verbunden wird.
Die optimale Kinderzahnpasta
Um die richtige Kinderzahnpasta zu finden, sollten Sie sich individuell von Ihrem Zahnarzt beraten lassen und die individuellen Bedürfnisse Ihres Kindes sowie das Alter Ihres Kindes berücksichtigen. Mit einer frühzeitigen und gründlichen Zahn- und Mundpflege können Sie so dazu beitragen, dass die jungen Zähnchen kariesfrei bleiben und dadurch auch das spätere Gebiss langfristig gesund bleibt.