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Muskuläre Kieferverspannungen

Zusammenfassung: Muskuläre Verspannungen im Kieferbereich können unterschiedliche Ursachen, wie beispielsweise nächtliches Zähneknirschen haben und weitere Verspannungen im Körper auslösen. Daher sollten Sie erste Anzeichen einer muskulären Verspannung frühzeitig erkennen und dagegen vorgehen. Neben einer gesunden Ernährung und einer guten Körperhaltung können Wärme und Massagen die Kieferverspannungen lösen. Insbesondere Stress stellt ein bekannter Auslöser dar und sollte daher unbedingt vermieden werden.

Der Kiefer unterstützt uns Menschen bei vielen Aufgaben: Bei der Sprachbildung, beim Beißen, Kauen oder Schlucken. Eine Störung in diesem Bereich verursacht unangenehme Schmerzen, weshalb es wichtig ist, die Ursachen frühzeitig zu erkennen. Laut der Bundeszahnärztekammer, der Spitzenorganisation der zahnärztlichen Selbstverwaltung, knirscht jeder zweite Deutsche zeitweise mit den Zähnen, im Fachjargon Bruxismus genannt. Bruxismus kann zu Beschwerden im Kieferbereich aber auch zu Nacken-, Rücken- und Schulterschmerzen führen. Migräne und Tinnitus können weitere Folgen einer Kieferverspannung sein. Die Ursachen dieser muskulären Verspannungen können ganz unterschiedlich sein. Neben Stress, Kopf- und Körperfehlhaltungen, schädliche Angewohnheiten (Parafunktionen) im Mund-Kieferbereich, eine falsche Bisslage (Okklussion) oder eine ausgedehnte Zahnbehandlung können diese Muskelverspannungen auslösen.

In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Verspannungen entstehen, welche Symptome sie verursachen können und wie Verspannungen gelöst werden können. 

Erste Anzeichen einer Kieferverspannung

Muskelverspannungen erzeugen unkontrollierten Druck auf den Kiefer- und Kauapparat. Oftmals nehmen wir nicht bewusst wahr, dass unsere Muskulatur verspannt ist. Deshalb ist es sinnvoll, die Kiefermuskulatur regelmäßig zu entspannen und wichtig, erste Anzeichen einer Verspannung zu frühzeitig zu erkennen.

Wissenswertes
Der Muskulus masseter ist einer der stärksten Muskeln des Menschen. Unsere Zähne können beim Zerkleinern der Nahrung einen Druck von bis zu 100 kg pro Quadratzentimeter ausüben. Beim Zähne knirschen (Bruxismus) und einem verspannten Kiefer kann der Druck sogar bis auf 480 kg/cm² oder mehr ansteigen.

Erste Anzeichen einer Kieferverspannung:

Psyche als Auslöser:

  • Stress
  • Schlafprobleme
  • Stimmungsschwankungen
  • Innere Unruhe

 

Körperliche Anzeichen:

  • Müdigkeit
  • Nackenverspannungen
  • Schulterschmerzen
  • Nackensteifheit

 

Symptome im Kieferbereich:

  • Schwierigkeiten beim Kauen und Beißen
  • Knacken und Reiben in den Kiefergelenken
  • Kiefergelenkschmerzen
  • Schwierigkeiten beim Öffnen und Schließen des Mundes

Wie entstehen muskuläre Verspannungen im Kieferbereich?

Für Verspannungen und Schmerzen im Kiefer kann es viele Ursachen geben. Einige davon sind nicht direkt im Kieferbereich zu finden. Folgende Ursachen können beispielsweise für muskuläre Kieferverspannungen verantwortlich sein:

Zähneknirschen:

Nächtliches Zähneknirschen, auch Bruxismus, Wach- oder Schlafbruxismus genannt, kann als kräftiges Aufeinanderdrücken und Reiben der Ober- und Unterkiefer beschrieben werden. Dabei entstehen Verspannungen und ein Übertraining der Kaumuskulatur. Verspannte Muskeln lösen Schmerzen aus, die nicht selten als Kopfschmerzen wahrgenommen werden. Jeder zweite Deutsche knirscht zeitweise und bei rund 20% der deutschen Bevölkerung kommt es dabei zu einer craniomandibulären Dysfunktion. Stress, seelisches Ungleichgewicht, nächtliche Atmungsstörungen, übermäßiger Genussmittelgebrauch (Alkohol), bestimmte Medikamente oder Störungen des Zusammenbisses durch zu hohe Kronen oder Zahnfüllungen können den Bruxismus auslösen.

Die craniomandibuläre Dysfunktion (CMD):

Das craniomandibuläre System besteht aus den Kiefergelenken und der Kaumuskulatur des Ober- und Unterkiefers. Die Craniomandibuläre Dysfunktion ist eine Störung des Kausystems, eine Beeinträchtigung der Funktion zwischen Ober- und Unterkiefer. Ursachen von CMD sind denen des Bruxismus ähnlich, aber auch übermäßiges Kaugummikauen oder parafunktionelle Gewohnheiten (wiederholte Kieferbewegungen, die nicht den Kauen dienen) können ursächlich sein. CMD-Patienten leiden an Kopfschmerzen, Schmerzen im Kiefergelenk, Problemen bei der Mundöffnung, Schluckbeschwerden und Schlafstörungen.

Erkältung, Infektionen und Entzündungen:

Erkältungen schränken die Nasenatmung ein, was zu Verspannungen führen kann. Infektionen oder Entzündungen von Zähnen oder dem Zahnfleisch ausgehend, können bei größerer Ausdehnung bis in die Muskulatur vordringen und zu Verspannungen führen. 

Zähne:

Muskuläre Verspannungen der Kaumuskulatur können sogenannte Projektionsschmerzen in den Zähnen verursachen, was nicht selten zu unnötigen Zahnbehandlungen führt. Umgekehrt können auch erkrankte Zähne Schmerzen in die Muskulatur projizieren. 

Tipps, wie Sie Ihren Kiefer entspannen können

Die Behebung von muskulären Kieferverspannungen kann auch Ihre Verspannungen an Schultern, Nacken oder Rücken lösen bzw. verringern und Kopfschmerzen vorbeugen.

Massage der Kaumuskulatur

Um die unangenehme Verspannung zu lösen, hilft eine Selbstmassage zur Lockerung der Muskeln. Hierfür wird der größte Muskel im Kieferbereich, der Musculus masseter, mit den Zeige- und Mittelfingern beidseitig mit Kreisbewegungen und leichtem Druck massiert. Der Musculus Masseter ist leicht aufzufinden, indem man die Zähne fest zusammenbeißt, wobei der M. masseter deutlich hervortritt und zu spüren ist.

Wärme gegen muskuläre Kieferverspannung

Das natürliche Wundermittel Wärme wirkt bei jeglichen Muskelverspannungen und unterstützt Sie daher auch bei Ihrer Verspannung im Kieferbereich. Mit Wärmekissen, Wärmflaschen oder Rotlichtlampen können Sie Ihren Kiefer wärmen und entspannen.

Gute Körperhaltung

Zwischen der Körperhaltung und dem Kiefergelenk besteht eine enge Wechselbeziehung, weshalb eine schlechte Körperhaltung auch Auswirkungen auf den Kiefer haben kann. Eine aufrechte Haltung ist deshalb sehr vorteilhaft, auch auf den Kieferbereich. Bei langanhaltenden Schmerzen ist eine physiotherapeutische Therapie hilfreich.

Gesunde Ernährung

Leiden Sie bereits unter Schmerzen aufgrund einer muskulären Kieferverspannung oder einer CMD, sollte der der Kauapparat nicht zusätzlich belastet werden. Gesunde Kost, nicht zäh oder zu fest kann zu einer Verbesserung der Symptomatik führen.

Aufbiss-Schiene

Tritt Ihre Kieferverspannung meist morgens auf, kann die Muskelverspannung durch den Schlafbuxismus verursacht worden sein. Zur nächtlichen Entspannung der Kaumuskulatur kann der Zahnarzt eine individuell angefertigte Aufbiss-Schiene Abhilfe anfertigen. Ziel dieses therapeutischen Mittels ist die Beseitigung von Fehlbelastungen oder Überbelastungen der Zähne und die Linderung von Beschwerden.

Abbau von Stress

Muskelverspannungen im Kiefer entstehen oftmals durch Stress und psychosoziale Belastungen. Achten Sie im Alltag auf ausreichend Ruhepausen, Entspannung, Schlaf und Bewegung. Auch das Schlafen auf dem Rücken kann ihre Verspannungen lindern, da dies weniger Druck auf Ihren Kiefer ausübt. .

Therapie bei Kieferschmerzen

Halten die Schmerzen über einen langen Zeitraum an, kann eine manuelle Therapie beim Physiotherapeuten wirksam sein. Dabei werden die Verspannungen der Kaumuskulatur durch spezielle Griffe, punktuelle Massagen und andere Techniken gelöst.

Fazit – Warnsignale frühzeitig erkennen

Muskuläre Kieferverspannungen durch Stress verursacht, treten häufig auf und stellen eine moderne Volkskrankheit dar. Besonders wichtig: Achten Sie auf eine gesunde Lebensweise, ausreichend Ausgleich im Alltag und erkennen Sie erste Anzeichen frühzeitig. Ein verspannter Kiefer ist ein ernstzunehmendes Warnsignal. Werden Muskelverspannungen im Kieferbereich nicht erkannt, können diese auch Verspannungen in anderen Körperregionen auslösen. Bei andauernden Schmerzen raten wir Ihnen dringend, einen Arzt aufzusuchen.

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